Donnerstag, 10. Januar 2008

Wo ist die Zeit geblieben? Vor mehr als 10 Jahren lernte ich Adam kennen, es war im Frühjahr, Sommer, wie jetzt. Wenn ich so in der Sonne liege, fallen mir die Sonnentage von damals ein. Alles ist wieder da, Unileben, Studentenklima, eine besondere Atmosphäre, die vielleicht nur im Uni-Umkreis entsteht. Wir sind beide längst nicht mehr in diesem Umfeld, vielleicht wäre nie so etwas wie Freundschaft zwischen uns entstanden außerhalb der studentischen "Tropenzone", wo alles etwas üppiger, prachtvoller und schneller gedeiht.

Als ich ihn zuletzt auf meiner Rundreise kurz vor Weihnachten traf, war ich entschlossen, das Kapitel abzuschließen. Ich wollte ihn nur noch einmal treffen und ihn objektiv und unvoreingenommen von unserer gemeinsamen Vergangenheit beurteilen, aburteilen dachte ich insgeheim. Und dann muss ich sehen, dass da mehr ist als eine "Weißt-du-noch-damals"-Nostalgie, dass er anregend und mitreißend ist, dass wir zwar auch über damals aber vielmehr über alle möglichen Themen sprechen können, uns gegenseitig anfeuern. Die Freundschaft könnte durchaus eine Zukunft haben.

Wir haben uns nie geliebt. Wir haben nur unseren Liebesschmerz miteinander geteilt. Ich hatte mich kurz zuvor während der Abivorbereitungen in eine Mitschülerin verliebt, die natürlich völlig entgeistert war und mich heftig zurückwies. Aus Trotz himmelte ich im anschließenden Sommerpraktikum eine Krankenschwester an, natürlich auch völlig hoffnungslos. Und er mit den Scherben seiner dreijährigen Beziehung, wir passten prima zusammen.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite