Dienstag, 8. Januar 2008

Wie vehement er sich fürs Schwulenreferat an der Uni einsetzte. Kein Wunder, dass viele dachten, er sei selbst "betroffen". Ihm ging es jedoch lediglich um Gerechtigkeit, es gab bereits ein Frauen/Lesbenreferat also musste man rein rational auch ein Schwulenreferat einrichten. Als er mir davon erzählte, das war lang vor meiner Zeit gewesen, wieder dieser leichte Spott um die Lippen, nicht ganz ernstzunehmen die ganze Angelegenheit, mit einer Handbewegung vom Tisch, weiter zum nächsten Thema.

Bei Feten war er eine etwas komische Figur: aß nicht, trank nicht, tanzte nicht, eilte von einem zum anderen, sprach 2-3 Sätze und setzte sich schnellstmöglich wieder ab, denn die meisten tranken und waren dementsprechend keine angemessenen Gesprächspartner mehr. Da war er froh, wenn er mit mir hingehen konnte, ich trank dann auch nichts und hörte mir lachend seine Vorträge über besoffene Studenten an, sofern das bei lauter Partymusik überhaupt möglich ist. Lang blieb er nie, das war ihm zuviel. Fürchtete er etwa schwach zu werden und doch mal zum Bier zu greifen? Vermutlich war seine Überheblichkeit aus Unsicherheit heraus geboren.

Ich mochte seine sehnigen Arme mit den feinen goldbraunen Häärchen, glatt, kein Kringel, fast feminin. Sie passten zu seinen Händen. Hin und wieder konnte ich mich nicht zurückhalten und strich über seinen Unterarm. Es war eigenartig wie impulsiv er reagierte. Oft zog er erschreckt den Arm weg, oder er schaute mich irritiert an, vergeblich nach meinen Beweggründen forschend. Dabei waren die Fronten zwischen uns von Anfang an klar.

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