Samstag, 29. Dezember 2007

Da sind seine Augen, die Art sie halb zusammenzukneifen in den verschiedensten Situationen: wenn er nachdenkt, beim Musikhören, kurz vor einer skeptischen oder zynischen Bemerkung, wenn er abwertet oder das ganze Thema mit einem Wisch vom Tisch fegt, wenn ihm eine vorübergehende Fau gefällt, wenn er von Weitem einen Freund sieht, wenn ich ihn beim Weggehen flüchtig umarme und andere es sehen.

Er wäre fast über mich gestolpert. Ich lag auf dem Boden der Bibliotheksterrasse in der Sonne, hatte die Augen geschlossen und genoss es, nicht zu irgendwelchen Vorlesungen zu müssen und im Augenblick auch keine Hausarbeit im Genick sitzen zu haben. Es war um diese Zeit fast leer hier. Ein Schatten, ein "Oh, hoppla", er hält gerade noch sein Gleichgewicht, taumelt etwas beim Schritt zurück, ich muss lächeln als ich ihn erkenne, er versteht es als Zustimmung, spricht mich an, wir setzen uns auf die Stühle, kommen ins Gespräch, es geht alles so leicht und selbstverständlich.

Seine Hände, die gepflegten Nägel, kurz geschnitten, immer in Bewegung. Betrachten kann man sie nur, wenn er Tee trinkt und die Tasse festhält. Lange Finger, schmalgliedrig, dabei energisch und kraftvoll. Wie er mit dem Zeigefinger auf Textstellen weist, die fast harte Gestik, die seine Rede akzentuiert, die Sache auf den Punkt bringt, undenkbar ohne seine Hände, verblüffend weiß, er ist insgesamt hellhäutig, im Sommer leicht goldbraun, die Hände jedoch immer ein wenig heller.

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