Freitag, 28. Dezember 2007

Damals sein Hinweis gleich zu Anfang, er sei noch nicht bereit für eine neue Beziehung, ich wollte gar keine, er hatte es nur daraus geschlossen, weil ich ihn angelächelt hatte und wir nach kurzer Zeit bei mir auf dem Sofa gelandet waren.

Ja, ich war hin und wieder auch zärtlich zu ihm, streichel ihm über den Arm, kraule ihn im Nacken, begrüße ihn mit Küsschen und Umarmung, ganz spielerisch, ein Ausprobieren. Ich bin Anfang 20, komme dirket von einer Mädchenschule und weiß von Männern herzlich wenig. Ich bin nicht in ihn verliebt, mein Herz bleibt ruhig und neutral, es ist mehr eine innere Verbundenheit, ich mag ihn einfach.

Er ist ein Musterstudent, hat ein Stipendium von der Konrad-Adenauer-Stifung, trifft sich daher hin und wieder mit seinem Betreuer, ein Professor aus seinem Fachbereich. Ich staune über den vertrauten Umgang in diesen Kreisen, er duzt ihn sogar. Er kommt mir wahnsinnig weltgewandt vor. Er ist nur 4 Jahre älter, doch der Unterschied zwischen einem Erstsemester, völlig ahnungslos und staunend und ihm im 6. oder 7. war riesig, die Rollen also klar, er der Lehrer weise, allwissend, unerreichbar, ich seine wissbegierige Schülerin, mit großen Augen, naiv, offenem Mund, Bewunderung nicht zu verstecken. Ein Magier der mit Politikernamen, Fachvokabular, Büchern und Thesen jongliert und mich mitreißt. Dies und jenes muss ich unbedingt lesen, Artikel werden für mich kopiert und Unklares erklärt, hin und wieder diskutieren wir auch, doch bleibe ich schnell meilenweit zurück, zu groß sein Vorsprung zu wenig Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten und Überlegungen.

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