Mittwoch, 26. Dezember 2007

Seine ehemalige Freundin, etwas älter als er, erfolgreich, zumindest beruflich, privat weiß ich zuwenig von ihr. Wie konnte sie diese geballte Energie aushalten? Wurde es ihr einfach irgendwann zuviel? Zu anstrengend? Und wie konnte sie dem Feuerwerk seiner Rückeroberung widerstehen? In diesem Zusammenhang hat er erwähnt, sogar Gedichte für sie geschrieben zu haben, kopfschüttelnd über seinen eigenen Wahnsinn. Und natürlich zahlreiche Briefe. Erreicht hat er ein kurzes Intermezzo, sie ließ sich erweichen, kam zurück, sie lebten einige Monate wieder zusammen als Paar, dann abermals die Trennung, von ihr gewollt, so ging es nicht. Er weiß, dass er sie jetzt endgültig verloren hat, gibt auf, resigniert. Durch seine Hilflosigkeit schimmert der Realist, der kühle Kopf ohne Illusionen. Er kann seine Gedanken, Gefühle, Handlungen kalt und unbeteiligt analysieren, ändert das etwas? Wo sind seine Gefühle? Hat er sie abgeschaltet?

Ich lese:
Da gibt es eigentlich nichts groß zu erzählen, wir haben uns eben komplett auseinandergelebt. Am Ende lief dann, egal auf welcher Ebene, nichts mehr. Sie hatte in den letzten Monaten fast keinerlei Interesse mehr nach Zärtlichkeiten egal welcher Art, und ich hörte auf, von mir oder den Dingen die ich mache zu erzählen. Das schaukelte sich dann hoch, wobei Weihnachten dann der Höhepunkt war. Da ging unsere Beziehung komplett den Bach runter. Als sie dann am 2. Januar wieder zurück nach F. fuhr, war ich richtig froh, sie los zu sein. Irre, oder? Man ist froh, den los zu sein, den man doch irgendwie liebt. Und so ist es noch heute, ich habe sie noch immer sehr lieb. Es ist aber anders als nach der ersten Trennung. Da wollte ich sie mit allen Mitteln zurückgewinnen. Bis heute verschwende ich jedoch keinen einzigen Gedanken daran. Sie ist mir irgendwie egal. Ich glaube, ich bin irgendwie ernüchtert, was meine Beziehung zu ihr angeht. Wütend bin ich auch.

Sein Lächeln, egal wie es ihm geht, so ein kleines Lächeln sitzt immer in seinen Mundwinkeln, ähnlich einem Delphin kann er gar nicht anders. Die schmalen Lippen, die Unterlippe etwas voller, leicht vorgeschoben und in den Winkeln diesen Schimmer von Lächeln. Ist es Maske? Aufgesetzt, so antrainiert, dass er es selbst schon nicht mehr merkt? Es wirkt jedenfalls nicht aufgesetzt, gehört einfach dazu, macht ihn vertraut.

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