Samstag, 5. Januar 2008

In gewisser Weise habe ich Narrenfreiheit. Ich bin ein Erstsemeser, nicht ganz ernstzunehmen. Nur so ist es zu erklären, dass ich ihn mit Küsschen und Umarmung begrüßen darf und ihn an der Hand nehmen. Geduldig und nachsichtig sein Lächeln, wenn seine Mitstudenten in der Nähe sind. Wahrscheinlich verflucht er mich innerlich. Doch ich habe keine Ahnung, wie man mit Männern umgeht und probiere daher verschiedenes aus. Ob ihn seine Freunde wegen mir aufzogen? Musste er erklären? Und wenn ja, wie? Hat er sich für mich geschämt?

Unser Treffen während meines Praktikums, Zeit als er die Bankangestellte hatte. Ich wollte gerade bei ihm klingeln, als er herauskommt, er will sich zwei Döner nebenan holen, jetzt jedoch disponiert er schnell um. Wir gehen in eine nahegelegene Kneipe und essen dort. Es ist gemütlich, wir haben einen kleinen Zweiertisch im oberen Teil unter der Dachschräge. Zum letzten Mal gesehen haben wir uns vor fast 5 Jahren, eine lange Zeit, vor allem weil zwischenzeitlich viel passiert ist. Und trotzdem wie immer, ich staune. Ich sitze ihm gegenüber, wie souverän noch immer, sein kleiner Flirt mit der Bedienung, charmant, ein Tausendsassa. Ich sehe ihn an, sehe seine Hände in Bewegung, seine akzentuierte Rede, die Überzeugungskraft. Und immer noch sind die Rollen klar verteilt: er ist der Lehrer, der Ältere, der Erfahrene, ich der Schüler, das naive Kind, das zuhört und staunt.

Könnte ich mir vorstellen mit ihm zusammen zu wohnen? In einer WG oder so? Nicht einfach zu beantworten. Spontanes Nein, aber eigentlich eher, weil ich generell lieber allein wohne und sei es in einem Minizimmer im Wohnheim, Hauptsache ich kann die Tür hinter mir zumachen. Doch mit Adam könnte ich es mir noch am ehesten vorstellen, wir würden uns wenig in die Quere kommen schätze ich.

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