Dienstag, 26. August 2008

Aus einem plötzlichen Impuls heraus küsse ich Eva. Es ist ein Versuch, die Zeit zu überbrücken, die seit dem letzten Kuss vergangen ist, natürlich vergeblich. Es ist ein kurzer Triumph in ihren Augen "gibs zu, du bist verliebt". Es macht mich wütend, mein Nein kommt zu heftig, bestätigt sie nur in ihrer irrigen Annahme. Die Wut jedoch kommt nicht aus einem Gefühl des sich-ertappt-fühlens sondern aus einer maßlosen Enttäuschung, vielleicht auch darüber, dass es keine Verliebtheit in mir gibt. Sie versteht nicht, und ich finde keine Worte für die Erklärung, nach der sie jetzt verlangt. Erschreckt durch diesen Peitschenhieb "du bist verliebt" bin ich mindestens 3 Sätze rückwärts gesprungen, die Kluft wird größer, mein Nein, das sie mir zwar nicht glaubt, hat sie trotzdem gekränkt, die Distanz ist spürbar, nicht nur für mich.

Ein Traum: Ich greife meiner Mutter ins Gesicht, genauer in die Augen. Ich bin wütend, weil sie es nicht sieht. Es geht darum, dass ich ihrer Meinung nach ein falsches Wort verwendet habe, sie nennt mir das richtige, leider kann ich mich an die Wörter nicht mehr erinnern, doch ich weiß, dass ihr Wort nicht das meinte, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Sie kann nicht sehen, plädiert für ihr richtiges Wort. Sprachlos, dann dieser blindwütige Griff in ihr Gesicht, ein Akt der Zerstörung. Noch beim Aufwachen entsetzt über die Grausamkeit und gleichzeitig ingrimmig befriedigt. Sie wollte nicht sehen.

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