Samstag, 9. August 2008

Nein, ich bin nicht so gutedel wie ich mich nach außen hin präsentiere, nach dem Motto "alles für meine Schwester". Sicher, wenn es hart auf hart kommt, gehe ich für sie durchs Feuer, aber im Alltag, wenn sie mich ohnehin nicht braucht, kann ich mir auch die eine oder andere Marotte leisten. Dann bin ich völlig unbegründet wütend, will nicht, dass sie mich umarmt oder wir zusammen im Bett schlafen, weil ihr Freund Nachtschicht hat. Sie findet das kindisch, und ich lasse mich breitschlagen und liege stocksteif in einem Bett, das nicht für mich vorgesehen ist mit einer Person, die mir in diesem Umfeld fremd ist. Das ist nicht mehr meine kleine Schwester, die zu mir ins Bett kam, wenn die Eltern nicht da waren, über geschwisterliches Gekuschel ist sie längst hinaus. Sie hat vergessen, wie man eine Schwester umarmt, ich erschrecke, weil ich das Gefühl habe verwechselt zu werden und will nicht so von ihr umarmt werden, das sind Zärtlichkeiten für ihren Freund, das ist unpassend, steht mir nicht zu. Doch sie merkt den Unterschied nicht einmal, hält mich für verrückt, wenn ich mich ihr entziehe und lieber auf dem Sofa schlafen möchte. Warum hat sich für sie nichts geändert und für mich alles? Warum versteht sie nicht? Oder will sie nicht verstehen? Ich schreie und dringe doch nicht mehr zu ihr durch. Ich erschrecke und weiß nicht wovor. Der Boden schwankt und ich muss darüberlaufen als sei er fest und sicher wie eh und je, absurd.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite