Donnerstag, 31. Juli 2008

Ich verstecke mich, hinter meiner Sippe, hinter den Schicksalen meiner Vorfahren, die Großmutter, die ihren Lieblingssohn mit Ende 30 verliert, der Großvater, der mit Ende 20 im Lazarett an einer Embolie stirbt, er hatte einen "Heimatschuss" und freute sich, nachhause zu seiner kleinen Tochter und seiner großen Liebe zurück zu dürfen. Die Cousine, die um die Liebe ihrer Mutter kämpft, erfolglos, weil sie das Kind einer ehelichen Vergewaltigung war, viele solcher Geschichten kursieren, warten nur darauf endlich gewürdigt und anerkannt zu werden. Ich möchte rufen "das sind Schicksale, Tragödien" aber schaut nicht auf mich, ein 08/15-Leben, durchschnittlich, keine besonderen Vorkommnisse.

Eva hat wieder zurück in ihre Clique gefunden, sie braucht mich nicht mehr, der Lückenfüller hat ausgedient. Manchmal könnte ich wütend werden, dann empfinde ich ihr Verhalten als ungerecht und ausbeuterisch. Dann frage ich mich, warum ich mitspiele, warum ich diese Rolle nicht zurückweisen kann. Nach außen hin wirke ich gleichgültig, gelangweilt, ich brauche sie nicht und sie braucht mich nicht, wir sind uns also einig.

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