Sonntag, 17. Februar 2008

Und Adam schreibt nicht. Was denkt er sich dabei? Warum schreibt er nicht? Ich habe ihm meinen Erklärungsbrief nochmal geschickt, mit dem Hinweis, dass er ihn wohl nicht bekommen habe, kann ja sein, dass er bei der Post verlorengegangen ist, denn er hätte sicher darauf geantwortet. Dazu habe ich noch ein interessantes Reisemagazin gelegt. War das zuviel? War es anmaßend nach über 4 Monaten mal nachzuhaken? Es war ja kein Allerweltsbrief, der ruhig mal ein paar Wochen liegenbleiben kann, bevor er beantwortet wird. Oder hat er nicht verstanden, was auf dem Spiel steht? Dass es ein existenziell wichtiger Brief ist? Und was soll ich tun, wenn auch jetzt keine Antwort kommt? Wenn er weiterhin schweigt? Er zermürbt mich, hält sich raus - auf meine Kosten! Wie kann ich mein ohnehin schon völlig gebrochenes Selbstbewußtsein auch nur halbwegs retten, wenn ich es diesen Erniedrigungen und permanenter Zurückweisung aussetze. Denn ist sein Schweigen nicht eine Zurückweisung? Ich werde in meine Schranken gewiesen aus denen ich mich schon allein durch diesen Brief zu weit hinausgewagt habe. Es steht mir nicht zu. Vielleicht hat er ihn nicht einmal gelesen, sondern sofort weggeschmissen, ohne auch nur den Inhalt zu kennen. Noch habe ich genug Kraft, um mich aufrecht zu halten, aber wie lange?

Als wollte man einen großflächigen Waldbrand auf Streichhölzer verteilen. Permanentes Dosierenmüssen, weil ich sonst für andere zu groß werde. Man macht aus Krokodilen niedliche Comicfiguren, um ihnen den Schrecken zu nehmen. Nicht nur meine Wut und mein Hass schlägt andere in die Flucht, auch meine Liebe und Zuneigung. Erträglich ist allein dieses undefinierbare Neutrum, das sich abseits hält, etwas spöttisch ist, vielleicht auch arrogant oder überheblich, und vor allem unbeteiligt. Solange ich selbst hinter dieser Kunstfigur verschwinde ist alles gut und einfach - für die anderen.

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