Montag, 21. Januar 2008

Jetzt ist es umgekehrt, ich versuche ihn zu erreichen, muss warten, versuche geduldig zu sein, kann es nicht. Aber da ist kein erlösender Anruf oder Brief, niemand der dieser Pein ein Ende setzt. Ich kann sie nur selbst beenden. Doch es bleibt ein schaler Geschmack von Versagen und Minderwertigkeit, kraftlos nachdem alle Energie sinnlos verpulvert.

Sein Halstuch, er trug immer so einen bunten Fetzen um den Hals, wie manche Hunde, es sah lustig aus, passte zu ihm, machte ihn unverwechselbar. Dazu das kragenlose weiße T-Shirt und eine Leder- oder Jeansjacke darüber. Und sein blassgrüner Armeerucksack, eng zusammengezogen, weil meist kaum was drin war. Seine enganliegenden Hosen, hochwasserkurz so dass man die Tennissocken sehen konnte. Es sei denn er hatte seine Springerstiefel an. Die Erscheinung war ungewohnt, wenn man bedachte, was für eine konservative CDU-Gesinnung dahintersteckte.

Immer wieder seine Augen, Teddybär-ähnliche Knopfaugen, dabei stets prüfend, durchdringend-hart, etwas spöttisch. Wie er selbst immer am Hin- und Herwandern, flackrig, nicht an einem Punkt zu halten, unruhig. Selbst wenn wir nur bei mir rumsaßen und rundum eigentlich nichts Ablenkendes war. Manchmal dachte ich, so sichert einer seine Umgebung ab, wenn er Angst hat entdeckt zu werden, aber entdeckt bei was? Oder von wem? War er auf der Flucht vor sich selbst, seiner rationalen Seite und fürchtete eingeholt und bloßgestellt zu werden?

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