Donnerstag, 26. Februar 2009

Die erneute Begegnung mit Eva. Warum und wozu? Ich weiß wie sinnlos es ist, wie vergeblich. Ich erreiche sie nicht, auch wenn ich es in manchen Momenten fast denke, und sie erreicht mich auch nicht, auch wenn ich es mir wünsche. Im Grunde lässt sie mich kalt, es ist die vergebliche Suche nach etwas längst Verlorenem. Sie erinnert mich an meine Schwester, an meine Mutter, an meine Klassenkameradin, an vergangene Zeit, in der ich noch nicht so desillusioniert und feige war, in der die Liebe ein Sturm und meine Reaktion heftig aber ehrlich war, unabhängig von den Folgen. In der ich mich den Abhang hinunterstürzte und nicht erst darüber nachdachte, dass ich mir das Genick brechen könnte. Ich bewundere mein jugendliches Ich, das beim ersten Anzeichen von Verliebtheit und Herzklopfen einen Liebesbrief schrieb, ohne auch nur annähernd zu wissen, was das alles zu bedeuten hatte. Mein späteres Ich, oder irgendwelche Teile davon, können nur spotten und sich über das eigene Herzklopfen lustig machen. Das tatkräftige Ich ist gefesselt und geknebelt, kommt nicht vorwärts und wird als Krüppel auch noch gnadenlos verlacht. Und Eva, die auch mehr zurückweicht oder spottet, wie kann ich ihr gegenüber eine Sprache finden, die sie nicht sofort in die Flucht schlägt. Ich weiß von der Unmöglichkeit und wünsche mir ich wüsste es nicht. Aber mich vor ihr zu entblößen, von ihr gedemütigt zu werden, würde ich nicht überleben. Schon jetzt hat sie mich sehr getroffen. Vermutlich ohne sich dessen überhaupt bewußt zu sein. Ich wirke nicht besonders verletzlich. Nein, ich bin nicht verletzlich. Ich will endlich sagen können "ich gehe".

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