Donnerstag, 24. April 2008

Adam wird nicht antworten, da kann ich noch 100x hoffnungsvoll zum Briefkasten gehen und mir wünschen, es sei doch endlich ein Brief von ihm gekommen. Es wird nicht geschehen, denn er hat nicht den Mut, zu seiner Unwissenheit zu stehen, er weiß nicht warum er nicht antwortet, spürt nur, dass er es nicht kann. Ich allein und er allein werden niemals ergründen können, was wirklich passiert ist, nur gemeinsam ließe es sich möglicherweise herausfinden. Das würde aber voraussetzen, dass wir beide offen sind für die Eigendynamik und uns nicht schon im Vorfeld sperren gegen möglicherweise unbequeme oder schwierige Wahrheiten. Ich spüre, da ist etwas und gehe darauf zu, um es zu klären. Adam spürt es sicher auch und läuft davon, das ist der Unterschied. Wie bei einem Hund müsste ich jetzt einfach in die andere Richtung gehen und darauf vertrauen, dass er mir nachkommt, aber das kann ich nicht.

Ein Glas, das durch das Singen eines sehr hohen Tons zerspringt, die Schallwellen, die sich aufeinandertürmen und gegen die Glasmauer prallen, zerbersten, weil man nicht standhalten kann, weil der Eindruck von außen zu intensiv ist, oder weil zuviele Wellen auf einmal dagegenprallen. Dieses dünne Glas, keine Burgmauer, nur Glas, der permanente Druck, Explosion.

Warum kommt sie nicht bzw. warum warte ich überhaupt auf sie? Es ist vermessen zu denken, wir könnten neu anfangen und es doch miteinander probieren. Weder ich noch sie wollen es, denkbar schlechte Voraussetzungen. Die Hoffnungslosigkeit und Resignation warten mit mir, unfähig das einzig Vernünftige und Richtige zu machen nämlich zu gehen. Mit jeder weiteren Minute, mit jedem weiteren Nachmittag oder Abend, den ich nur dumm dasitze und warte wird die Kluft zwischen uns größer, schon jetzt erscheint sie mir unüberwindbar. Und doch bleibe ich, und warte.

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