Freitag, 22. Februar 2008

Weit entfernt Menschen, Freunde, Familie, Alltag, Arbeit, Probleme. Ich bin geflohen, kurzerhand für ein paar Tage an die Nordsee gefahren, untergekommen in einer kleinen Pension. Nachdem ich mich angemeldet und meine Sachen abgestellt habe, gehe ich sofort los, die Gegend zu erkunden, zwischen dem Dorf, wo ich untergebracht bin und dem Nachbardorf am Meer, wo ich noch dringend hinmöchte, liegen 4 km, in meiner Heimatstadt ungefähr von mir zuhause bis zur Innenstadt, angefüllt mit Straßen, Häusern, Menschen, Wegen, etc. Hier gehe ich an einem kleinen Kanal entlang, kann kilometerweit sehen, auch das Nachbardorf, und unterwegs begegnet mir keine Menschenseele, es ist traumhaft. Unbeschreiblich das Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit, mein Ich dehnt sich aus, hat endlich Platz so groß zu werden wie es ihm entspricht. Wind schlägt mir ins Gesicht, ich atme und mit jedem Atemzug wird aus dieser kleinen zusammengedrückten Seele eine große, starke und glückliche.

Schau doch, das Meer, wie wunderschön. Das Meer, meine Liebe.

Ich versinke im weichen Sand, komme kaum vorwärts, doch was anderswo bedrohlich ist, ist hier ein Erlebnis. Ich muss nicht vorwärtskommen, nicht schnell sein, es gibt kein Ziel zu erreichen, ich kann genießen, jeden Schritt am Meer entlang, jeden Schritt durch weichen Sand, er hält mich, stützt mich, ist da für mich und lässt mich begreifen, was es bedeutet zu lieben.

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