Mittwoch, 20. Februar 2008

Plötzlich ist es da, das Meer, ich atme auf, erleichtert, befreit, atme durch, ruhig, unendlich, atme, atme, fülle mich auf, entleere mich von allen Belanglosigkeiten, die ihre Wichtigkeit verlieren, in den Hintergrund treten, sich auflösen, was zählt ist einzig das Meer.

Adam in seiner Reserviertheit, seiner Angst sich zu blamieren, sich lächerlich zu machen oder von den anderen nicht ernstgenommen zu werden. Vielleicht habe ich seine zeitweilige Freundschaft nur diesem Umstand zu verdanken: ich hatte ihn dabei gesehen, wie er dieses Wandbrett herunterriss, versehentlich, im ungestümen Gestikulieren. Diesen Eindruck der Lächerlichkeit auszulöschen war vielleicht der einzige Grund, meine Bekanntschaft zu suchen und sich mir anders zu zeigen. Und doch ist es gerade dieser Moment, der mir in Erinnerung bleibt, Adam erschrocken über sich selbst und seine Stärke, Offenbarung, die ihn liebenswert und kraftvoll zeigt und mich bezaubert.

Ich war schon einmal soweit, die ganze Welt umarmen zu wollen, dieses überströmende Gefühl der Liebe angesichts der Endlosigkeit des Himmels und des Meeres. Endlich jemand, der dieses kraftvolle Gefühl aufnehmen kann. Endlich brauche ich keine Angst zu haben, mit meiner Liebe zu zerstören oder in die Flucht zu schlagen, das Meer ist stark. Plötzlich die Vision, die ganze Zeit um die Liebe und Zuneigung von Ameisen geworben zu haben, den Blick starr auf die Erde und das undurchschaubare Gewusel der flinken Tiere gerichtet, und im Aufschauen begreife und erkenne ich, da ist das Meer.

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