Mittwoch, 2. Juli 2008

Sehr geehrter Herr
ja glauben Sie denn tatsächlich, ich bin es, der noch spricht und eine Verbindung zu anderen herstellt? Da muss ich sagen, Sie sind wirklich naiv. Ein vorgeschobener Popanz, ein Schauspieler ists, den Sie und alle anderen vor sich sehen, ich selbst habe mich längst zurückgezogen, um nicht völlig zerstört zu werden. Natürlich bleiben Beziehungen dadurch zwangsläufig oberflächlich und unbedeutend. Aber ist das meine Schuld? Soll ich mich von euch allen Ernstes zerstören lassen? Soll ich meinen Schutz aufgeben, nur um erneut enttäuscht und zurückgewiesen zu werden? Haben Sie als Kind auch mit Schnecken gespielt? Haben Sie beobachtet, wie langsam und vorsichtig sie ihre Fühler ausstrecken? Und wie schnell sie wieder in ihrem Häuschen verschwunden sind, wenn man sie vorschnell berührte? Das konnte man nicht allzu oft machen, denn sonst blieben sie einfach drin. Man brauchte viel Geduld, um sie danach tatsächlich nochmal herauskommen zu sehn. Tieren verzeiht man das, Menschen nicht, und so schickt man eben einen Pappkameraden vor, ist das wirklich so unverständlich?

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