Sonntag, 29. Juni 2008

Ich wollte etwas sein, damals, als Kind, doch waren meine Vorstellungen nicht akzeptabel wie mir schien. Als ich erzählte, dass ich Bäurin auf einem großen Hof mit vielen Tieren sein will, bekam ich zu hören, wieviel Arbeit so ein Hof macht, dass man jeden Tag früh aufstehen muss und bis spät abends auf den Beinen ist. Dabei dieser Blick, Skepsis, Spott vielleicht, und ich begriff, das kannst du doch gar nicht. Mein Wunsch zum Zirkus zu gehen, wurde ähnlich aus den Angeln gehoben: als Artist muss man gelenkig und sportlich sein, als Zauberer und Jongleur schnell und geschickt, als Clown war ich zu ernsthaft und als Tierdompteur fehlte mir die Durchsetzungskraft, als Kartenverkäuferin würde ich mich schnell langweilen und Tierpfleger wäre ich auch bald leid. Meine Mutter schien mich durch und durch zu kennen und wo ich naiv-sorglos Luftschlösser baute, schoss sie ihre spitzen Pfeile der Realität dagegen. Und wie rettet man einen Traum vor den nackten Tatsachen? Mir fehlten die Argumente, vor allem jedoch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Zuversicht, dass etwas tatsächlich machbar ist.

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