Montag, 7. Juli 2008

Mein Herr
ich habe Ihnen von meinem Babysitter-Mädchen erzählt, die sich mit ihren fast 4 Jahren unbefangen in meine Arme wirft, entwaffnend. Ich habe in diesem Zusammenhang gemeint, dass mich diese Unbefangenheit fasziniert und erstaunt, weil ich in diesem Alter schon nicht mehr unbefangen war. Doch das stimmt nicht ganz. Ich kann auch heute noch unbefangen sein, genau wie die Kleine, und genau wie sie bin ich in solchen Augenblicken "entwaffnend". Das Problem ist, dass sich Erwachsene nicht gerne entwaffnen lassen, dass sie die Kontrolle behalten wollen und daher vermutlich lieber mich opfern. Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang gesehen Adam im Nachhinein unheimlich, was damals in meiner Gegenwart aus ihm wurde. In seiner Position kann er sich einen Kontrollverlust nicht mehr leisten. Und was nutzt es mir, dass ich mich noch immer von Menschen verzaubern lassen kann? Wenn ich noch immer vor einem Blick oder einem Lächeln erstaune? Wenn ich berührt bin von einer Zärtlichkeit? Zurückgestoßen oder ausgenutzt wird, was im Moment der Unbefangenheit entstand. Bedeute ich auch für Sie nur eine potentielle Gefahr?

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