Samstag, 1. März 2008

Losgelöst, befreit von den Ketten, die an andere Menschen binden. Ich schaue zurück, etwas wehmütig und weiss gleichzeitig, dass dieser Weg vorbei ist, beendet, weil es nicht mein Weg ist. Die Jahre, in denen ich versuchte, eine Verbindung herzustellen, Brücken zu bauen, sie sind weggesprengt, und ich stehe wieder am Anfang: allein, ein Außenseiter, ein Einzelgänger, ein Beobachter am Rande. Doch weg ist nun auch die Illusion, dass ich diese Position ändern kann, wenn ich mich bemühe. Ich sinke zurück in mein früheres Schweigen. Und obwohl es mich traurig macht und sich trotz allem ein Gefühl von Versagen breitmacht, bin ich erleichtert und atme auf. Ich habe endlich erkannt in welcher Sackgasse ich bin und muss nicht länger nach dem weiteren Weg suchen, es gibt keinen. Ich drehe mich um, und da ist das Meer, mein Begleiter, meine Liebe, und ich gehe am Strand entlang, Blick schweifend am Horizont und Augen, Ohren, Nase, Mund, Haut voller Meer, sonst nichts.

Die Angst, es war nicht meine, die Vorsicht, der Blick auf die Realität, das alles war mir fremd und wurde doch zwangsweise in mich hineingepflanzt. Es galt Träume zu vertreiben, Phantasien zu töten, bereits im Keim zu ersticken. Ich fühlte diese eingepflanzte Angst und Vorsicht wie einen harten Kristall in mir, die Abstoßungsreaktion war heftig aber vergeblich. Es scheuerte und schmerzte in mir, ich spuckte und schrie, doch das Ding war hartnäckig. Ich versuchte mich damit zu arrangieren, versuchte durch sein Prisma nur noch die Realität zu sehen, verscheuchte selbst meine Träume. Es rebellierte vergebens in mir. Ich musste ihn sprengen, doch ich sprengte nur mich selbst.

Irgendwann werde ich in einem beliebigen Gespräch, wenn die Rede auf Adam kommen sollte den Kopf heben und wie aus einem Traum erwachend fragen "Adam? Wer ist das? Kenne ich ihn?" Die Freunde werden mich irritiert anschauen, vielleicht an Amnesie oder Alzheimer denken und mich bedauern, ich jedoch werde lächeln, und wie man sich an eine Statue im Museum erinnert, wird Adam für mich einen festen Platz in der Vergangenheit haben, aber nicht länger meine Gegenwart stören.

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