Freitag, 29. Februar 2008

Auf der Fähre, Blick weit zum Horizont, das Meer leicht bewegt und der Gedanke mitten auf einer großen Wasserscheibe zu sein so einleuchtend. Dieses "was passiert am Rand" eine völlig legitime Frage ungeachtet der Tatsache, dass man natürlich weiß, dass die Erde eine Kugel ist und das Schiff am Rande angekommen nicht in die Tiefe des Alls oder das Höllenfeuer abstürzt sondern einfach weiterfährt. Was passiert am Rand? Mit eigenen Augen sehen wollen, hinfahren und nachschauen, erleben und bis dahin ungläubig daran festhalten, da am Rande werde man hinabstürzen. Der Rand, immer sichtbar vor uns und doch immer wieder ein Stück weiter verschoben, bis er vielleicht plötzlich direkt vor uns liegt und da ist, wie der Tod.

Lass mich allein, lass mich endlich mein Gleichgewicht wiederfinden. Das Meer gibt mir Kraft und Stärke, ich wachse und werde endlich ich.

Manchmal wünsche ich mir, einen Menschen festzuhalten, in meine Arme zu schließen und zu spüren, da ist jemand. Doch da dies zwangsläufig nur zu Missverständnissen und endlos ermüdenden Belanglosigkeiten führt, halte ich mich im Zaum, ich will dieses Gefühl nicht beschränken oder erklären müssen. Damals mit Adam war ich noch naiv genug zu glauben, es wäre selbsterklärend und spürbar. Ich dachte er würde verstehen, wenn ich ihn in den Arm nahm, meine allumfassende Liebe teilen wollte. Doch Adam verstand genauso wenig wie all die anderen, die ich einbezog. Ich war erschrocken, als sie mit mir schlafen wollten und sich in mich verliebten. Sie hatten mein Verhalten missverstanden, und ich war nicht stark genug mich dieser Einschränkung und ihren Übergriffen zu widersetzen. Adam hatte es genauso missverstanden, doch wies er zurück, weil er seine letzte Beziehung noch nicht verarbeitet hatte. Ihm konnte ich daraufhin zumindest ansatzweise erklären, dass es mir nicht um eine Beziehung ging oder um Sex, sondern um etwas viel Umfassenderes und Existenzielleres. Hat er das damals verstanden? Oder tat er nur so, weil er merkte, dass ich es ohnehin nicht besser erklären konnte? Manchmal wünsche ich mir, er hätte es verstanden, doch andererseits, was liegt schon daran?

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