Dienstag, 27. Januar 2009

Die eigene Brutalität erschreckt mich, vor allem jedoch die Sorge, was dadurch passieren könnte. Bisher war es Glück, dass ich noch niemanden umgebracht habe, doch kurz davor war ich bereits und jedesmal dieses sich selbst mit aller Gewalt zurückreißen müssen. Erleichterung, wenn man es noch geschafft hat, das Unglück verhindert werden konnte. Danach wie betäubt. Ich denke an den Vorfall, wo ich fast meinen kleinen Hund erwürgt hätte, nur weil er auf einen Mann zugestürmt war und nicht mehr auf mein Rufen reagierte. Sie war noch jung, hörte schon ganz gut, doch sie liebte Männer und daher kam es immer mal wieder vor, dass sie ihre gute Erziehung vor lauter Freude einfach vergaß. Kann man ihr einen Vorwurf machen? Es kränkte mich jedoch maßlos und bei einer dieser Gelegenheiten war ich rasend vor Wut, warf sie auf den Rücken und ihr angstvolles Aufjaulen reizte mich zusätzlich, so dass ich sie packte, schüttelte und würgte. Nicht lang, den Bruchteil einer Sekunde, beim ersten Röcheln sprang ich zurück und rannte davon, wäre ich geblieben, sie würde nicht mehr leben. Es ist ein Augenblick von Triumph, Genugtuung, Hass, Zerstörungslust, Befriedigung und Sadismus. Und große Kälte, Gefühllosigkeit. Ich erschrecke, dass keinerlei Mitleid in mir ist, erbarmungslos, grausam als hätte man genau auf diesen Moment gewartet, als sei das deine Lebensaufgabe. Was für eine quälende Vorstellung, wie ein Fluch verfolgt sie mich, und die Angst, dass sie sich irgendwann erfüllen könnte, lässt mich panisch dagegenarbeiten.

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