Donnerstag, 1. Januar 2009

Adam hatte damals auch die Aufgabe ein Gegengewicht herzustellen zu seinem Freund. Er war der vernünftige, klar denkende, sein Freund hingegen impulsiv und jungenhaft. Mit ihm konnte man Pferde stehlen oder allen möglichen anderen Unsinn machen. Ich mochte ihn als Kumpel. Ich mochte ihn sogar betrunken, es war seine seltsame Verletzlichkeit, die mich faszinierte. Adam war streng, er verurteilte scharf, wenn sich jemand so sinnlos volllaufen ließ, da nahm er auch seinem Freund gegenüber kein Blatt vor den Mund. Aber der lachte nur und ließ sich sein Hefeweizen schmecken. Es war diese völlige Gleichgültigkeit gegenüber nachvollziehbaren rationalen Argumenten und allgemeingültigen Moralvorstellungen, er machte sein Ding, nicht sein Problem wenns jemand störte. Ich habe nie "mein Ding" gemacht, habe nur gegen die Begrenzungen der anderen rebelliert, ohnmächtig und gleichzeitig fraglos die ehernen Gesetze anerkennend. Nicht mutig den kalten Blick der Sphinx zu ertragen, zurückweichend und mich wegziehen lassen von den "Vernünftigen".

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