Montag, 8. Dezember 2008

Mein Herr
ja, für Sie ist immer alles ganz klar, Sie wissen immer sofort, was gespielt wird. Sie lächeln nur süffisant, wenn ich Ihnen erzähle, Adam eine Karte geschrieben zu haben und glücklicherweise Evas Nummer schon vor Wochen aus meinem Handy-Verzeichnis gelöscht zu haben, weil ich ihr sonst vermutlich zumindest eine kurze SMS geschickt hätte. Ich weiß auch warum ich das als Glück empfinde: sie könnte ja antworten und dann wäre ich mal wieder hoffnungslos überfordert. Sie trauen mir nichts zu, und ich kann es Ihnen nicht einmal verübeln, traue ich mir selbst ja auch nichts zu. Ich weiß Adam wird nicht antworten, also ist eine Karte völlig unbedenklich, sie hat keinerlei Konsequenzen. Ist es das was Sie mit Ihrem Lächeln ausdrücken wollen? Ist es meine Angst vor den Konsequenzen, die Sie so selbstsicher sein lässt? Sie wissen, dass ich auch Ihnen gegenüber reserviert bin und mich hüten werde auch nur einen Schritt auf Sie zu anzudeuten. Aber Sie sind doch genauso, Sie rechnen mit meinem Zurückweichen und meiner Angst vor Nähe. Unausgesprochen ist unser Verhältnis nur möglich, weil die Distanz strikt gewahrt bleibt. Ich hasse Sie dafür und würde Sie erschlagen, wenn Sie nur einen Schritt näherkommen würden.

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